Die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft der Damen ist im WM-Halbfinal in Tampere (FIN) den Titelverteidigerinnen aus Schweden unterlegen. Die Schweizerinnen spielen somit morgen Samstag gegen Tschechien um Bronze.
Es war eine Herkulesaufgabe, der sich die Schweizer Damen-Nationalmannschaft im WM-Halbfinal zu stellen hatte: Seit zehn Jahren hat die Schweiz nicht mehr gegen die sechsfachen Weltmeisterinnen aus Schweden gewonnen. Auch heute unterlagen sie den Schwedinnen nach einer vergleichsweise ausgeglichenen Partie mit 7:3. „Die ersten 40 Minuten haben wir gut mitgehalten und ein gutes Spiel gezeigt. Trotzdem: Wir haben uns viel mehr vorgenommen“, so Torhüterin Monika Schmid, die ihr Team immer wieder mit starken Aktionen im Spiel hielt. „Die Enttäuschung ist gross“, sagte auch Schmids Teamkollegin Michelle Wiki nach dem Spiel. „Um zu gewinnen hätten wir hätten mehr Chancen kreieren, mehr Schüsse aufs Tor bringen und die Abpraller abfangen müssen“, so Wiki weiter.
Obwohl die Schwedinnen mehr Spielanteil hatten, liessen die Schweizerinnen zu Beginn des Spiels wenige gefährliche Torschancen zu. In der 8. versenkten die Schwedinnen den ersten Treffer der Partie, die Schweizerinnen antworteten in der 14. Minute mit dem 1:1 in Überzahl durch Nina Bärtschi. Mit diesem Resultat gingen die Teams in die erste Drittelspause. Auch zu Beginn des Mitteldrittels kamen die Schwedinnen – obwohl sie gehörig Druck machten – zu relativ wenigen Abschlüssen vor dem Schweizer Tor. Dann erarbeiteten sich die Schwedinnen mit einem Doppelschlag in der 28. Minute eine zwei-Tore-Führung. Knapp zehn Minuten später fiel gleich noch ein Treffer für die Titelverteidigerinnen, worauf Nina Bärtschi mit ihrem zweiten Überzahltreffer zum 4:2 verkürzte – dem Spielstand zur zweiten Drittelspause.
„Zum Schluss zeigten die Schwedinnen ihre Klasse“, kommentierte Michelle Wiki das Schlussdrittel: Mit einem weiteren Doppelschlag erhöhten die Schwedinnen früh zum 6:2. Ein von Corin Rüttimann souverän verwerteter Penalty brachte die Schweizerinnen noch einmal auf 6:3. heran. Der letzte Treffer der Partie ging aber erneut auf das Konto der Schwedinnen.
Das morgige Bronzespiel gegen Tschechien startet um 11.30 Uhr Schweizer Zeit und wird live auf srf.ch/sport gestreamt.
Schweden - Schweiz 7:3 (1:1,3:1,3:1)
Tampere (FIN), Hakametsä Hall. 3034 Zuschauer. SR Kirves/Snellman (FIN)
Tore: 8. Rydfjäll (Fjellstedt) 1:0. 14. Bärtschi (von Rickenbach/Ausschluss Andersson) 1:1. 28. (27.15) Larsson (Wijk) 2:1. 28. (27.41) Helin (Eiremo) 3:1. 37. Wibron (Wijk/Ausschluss Marti) 4:1. 38. Bärtschi (Wiki/Ausschluss Wibron) 4:2. 43. Wickström (Jakobsson) 5:2. 44. Stalhult (Eiremo) 6:2. 49. Rüttimann (Penalty) 6:3. 53. Stalhult (Helin) 7:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Schweden, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweden: Hjorting, Andersson, Rydfjäll, Tschöp, Scheer, Lundström, Wibron, Bjuhr, Johansson Delgado, Fjellstedt, Jakobsson, Larsson, Wijk, Karlsson, Stalhult, Eiremo, Helin, Wickström, Andréason
Schweiz: Schmid, von Rickenbach, Marti, Sgier, Putzi, Mischler, Wüthrich, Häubi, Bärtschi, Rüttimann, Wiki, Zwinggi, Ulber, Stella, Ludwig, Scheidegger, Chalverat, Dominioni, Cina
Bemerkungen: Anna Wijk und Nina Bärtschi als beste Spielerinnen ausgezeichnet
Zum Video-Interview mit Michelle Wiki
Enttäuschte Gesichter auf der Schweizer Bank.
Corin Rüttimann verwertete ihren Penalty souverän.
Seraina Ulber.