1'000 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet Waldkirch-St. Gallen an diesem Samstag im Athletik Zentrum in St. Gallen. Das Duell gegen den Serienmeister SV Wiler-Ersigen ist vor allem für einen Spieler eine spezielle Angelegenheit.
Unihockeyboden, der sonst für Länderspiele ausgelegt wird, Rekordkulisse, Pausenattraktionen – Waldkirch-St. Gallen sorgt am Samstag für ein Unihockey-Fest. Gleich dreimal steht die Partie WaSa gegen SV Wiler-Ersigen auf dem Programm: Zuerst spielen die U18-, dann die U21- und am Schluss die NLA-Teams gegeneinander.
Besonders wird das Spiel vor allem für Nico Mutter. Grossgeworden bei Waldkirch-St. Gallen, spielte er in der letzten Saison seine erste komplette NLA-Meisterschaft. Im Sommer folgte der 20-Jährige seinem älteren Bruder Claudio nach Wiler-Ersigen. Zum ersten Mal trifft er nun auf seine alten Mannschaftskollegen. Mit Mutter verliess ein Eigengewächs WaSa. Er ist aber nicht der Einzige, der am Samstag in seine alte Heimat zurückkehrt: Auch Andrin Hollenstein, Dominik Alder und eben sein Bruder, Claudio Mutter, sind ehemalige Spieler von WaSa. Es ist keine Seltenheit, dass die Ostschweizer, die mit dem Trainer Fabian Arvidsson seit Jahren auf die Förderung des Nachwuchses setzen, immer wieder eigene Spieler ziehen lassen müssen. Einer aber, der bleibt dem Verein treu: Roman Mittelholzer. Seit seiner Jugend spielt er bei WaSa und ist der fleissigste Scorerpunkte-Sammler des Vereins. Einziger Ausländer im diesjährigen Kader ist der Deutsche Tino von Pritzbuer. Er macht genau den umgekehrten Weg wie Nico Mutter: Der ehemalige U21-Captain von SV Wiler-Ersigen wechselte nach einer NLA-Saison zum Konkurrenten nach St. Gallen.
In den letzten zwei Jahren konnte Wasa gegen Wiler nie brillieren, musste immer als Verlierer vom Platz. Dies wollen sie am Samstag vor 1'000 Zuschauerinnen und Zuschauern ändern. Die beiden Mannschaften sind die Einzigen, die nach zwei Spielen der Saison 2018/19 mit der vollen Punktzahl dastehen. WaSa führt momentan die NLA-Tabelle an und kann den Vorsprung bereits am Freitagabend gegen Floorball Köniz ausbauen. Ein happiges Programm steht den Ostschweizern also bevor: Zuerst empfangen sie den aktuelle Meister, dann den Serienmeister.
Roman Mittelholzer, Captain Waldkirch-St. Gallen: Wir müssen über 60 Minuten oder länger vollen Einsatz und 100% unserer Leistung auf dem Feld zeigen. Wir werden ein mühsamer Gegner sein und versuchen, so das Maximum aus dem Spiel gegen Wiler herausholen zu können. Zwar sind wir gut in die Saison gestartet, aber wir haben noch viele Dinge, an denen wir arbeiten möchten. Ich freue mich auf jedes Saisonspiel, aber ich glaube, dieses wird besonders.
Nico Mutter, SV Wiler-Ersigen: Es ist sicherlich ein spezielles Spiel für mich. Vor und während der Partie konzentriere ich mich aber voll auf meinen Job bei Wiler. Nachher bleibt sicher noch etwas Zeit, um mit den ehemaligen Mitspielern zu reden. Ich erwarte kein einfaches Spiel. WaSa hat nach den Startsiegen ein grosses Selbstvertrauen. Wir konnten bisher weder gegen GC noch gegen Thun unsere angestrebte Leistung über die gesamte Partie durchziehen, was wir in Zukunft sicher besser machen wollen.
Saison 2017/18: Waldkirch-St. Gallen – SV Wiler-Ersigen: 0:3
Saison 2016/17: Waldkirch-St. Gallen – SV Wiler-Ersigen: 0:2
Datum |
Runde |
Heim |
Gast |
Resultat |
20.01.18 |
Rückrunde 2017/18 |
Waldkirch-St. Gallen |
SV Wiler-Ersigen |
3:11 |
22.10.17 |
Cup 1/8-Finals |
SV Wiler-Ersigen |
Waldkirch-St. Gallen |
5:1 |
21.10.17 |
Hinrunde 2017/18 |
SV Wiler-Ersigen |
Waldkirch-St. Gallen |
12:3 |
18.12.16 |
Rückrunde 2016/17 |
SV Wiler-Ersigen |
Waldkirch-St. Gallen |
5:3 |
25.09.16 |
Hinrunde 2016/17 |
Waldkirch-St. Gallen |
SV Wiler-Ersigen |
5:7 |
Michael Schiess:
Michael Schiess ist einer dieser Nachwuchsspieler von WaSa, der eine immer wichtigere Rolle beim Verein einnimmt. Der 21-Jährige holte in der letzten beiden Saisons 53 bzw. 50 Scorerpunkte und ist auf dem besten Weg, diese Saison noch mehr zu sammeln: Momentan ist er nicht nur Topscorer des Vereins, sondern auch der Liga: Vier Tore und vier Assists sind seine Ausbeute aus den zwei Startpartien gegen die Kloten-Dietlikon Jets und Chur Unihockey. Wenn er so weitermacht, dürfte er bald schon ein Thema für den Schweizer Nationaltrainer David Jansson sein, der ihn als «sehr unterhaltsamen Spieler» bezeichnet. Ein erster Schritt in dieser Richtung hat er mit dem Aufgebot ins U23-Nationalkader bereits getan.