Vier Spiele hat die Schweiz an der Heim-WM in Neuenburg gespielt, zwei weitere folgen am Wochenende. Heute Freitag erholt sich das Team. Nebst einem Training steht der Besuchstag der Eltern auf dem Programm.

«Es ist eine Kunst, die Balance zwischen Fokus und Ablenkung zu finden», sagt Jakob Lieske, der Goalie-Trainer des Schweizer Frauen Nationalteams. Lieske kümmert sich nebst den beiden Goalies Lara Heini und Monika Schmid auch um die mentalen Angelegenheiten des ganzen Teams: «Nach der letzten WM in Bratislava haben wir festgestellt, dass wir diese Aspekte vernachlässigt haben.» In dieser WM-Kampagne arbeitete Lieske deshalb mit dem Team im mentalen Bereich und bot den Spielerinnen individuelle Gespräche an.

Team-Spirit zum Anfassen

«Die Heim-WM ist eine Ausnahmesituation, die wir alle so nicht kennen», sagt Jakob Lieske. «Während zehn Tagen ist man in diesem Turnier drinnen. Sonst ist es eher nur ein bestimmter Moment, auf den man sich vorbereiten muss.» Als entsprechend wichtig empfindet es Lieske, dass man die richtige Balance zwischen Konzentration und Freizeit findet. «Es braucht Momente wie den heutigen Besuchstag, an dem sich die Spielerinnen mit etwas anderem beschäftigen, ansonsten brennt man irgendwann aus.»

Vor dem Halbfinale am Samstag ist es eine willkommene Abwechslung für die Spielerinnen, ihre Eltern, Freunde und Verwandten im Team-Hotel empfangen zu können. Es wird viel gelacht und geplaudert. «Wir sprechen über ihre Befindlichkeit, über ihre Freude auf dem Feld und wie es dem Team geht», sagt Hildegard Gämperli, die Mutter von Andrea. Spürbar ist für die Besucher vor allem der intensive Teamzusammenhalt: «Es ist ein Team und nicht einfach eine zusammengewürfelte Gruppe», sagt Philipp Gerig, der Vater von Isabelle.