Mit einem ungefährdeten 11:0-Sieg gegen Polen im letzten Gruppenspiel an der WM in Neuenburg sicherte sich das Schweizer Nationalteam den ersten Tabellenplatz in der Gruppe A.
Richtig in Fahrt kam das Spiel gegen Polen am Dienstagabend in der Patinoires du Littoral in Neuenburg nie wirklich. Die Schweizerinnen hatten vorgängig einige Veränderungen in den Linien vorgenommen und dies war auf dem Spielfeld zu Beginn spürbar. Die Automatismen stimmten noch nicht überall, besserten sich aber im Verlaufe des Spiels. Es war in der achten Minute, in der die Schweiz für kurze Zeit den Gang etwas höher schalten konnte und zwei schnelle Tore erzielte. Das Spiel war allgemein deutlich gemächlicher als noch zuletzt gegen Finnland, dennoch geriet der Sieg der Schweizerinnen nie in Gefahr. Zu deutlich war der Niveauunterschied der beiden Teams heute.
Blitzstart ins zweite Drittel
Es sah aus, als ob die Schweizerinnen in der Pause endlich erwacht wären. Erst fiel in Überzahl das 4:0 und nur gut eine Minute später hiess es bereits 6:0. Diese Tempoverschärfung dauerte aber nicht lange an. Zwar fielen auch im weiteren Verlauf des Spiels noch einige Tore zum 11:0-Endstand, aber die Kräfte im Schweizer Team wurden wohl bereits für die kommenden K.o.-Spiele geschont. Erfreulich war jedoch die Tatsache, dass sich zahlreiche Spielerinnen als Torschützen einreihen durften. An den elf erzielten Toren waren acht verschiedene Schützinnen beteiligt. Für die weiteren Spiele haben sich heute also einige Spielerinnen ein gutes Gefühl holen können. Darunter auch Lara Heini, die einen Shutout feierte.
«Die letzten Prozente fehlten»
Das Schweizer Team kann sicherlich zufrieden sein mit dem dritten Sieg im dritten Spiel. Die Spielerinnen waren sich im Interview nach dem Spiel aber einig, dass heute nicht alles perfekt war. Best Player Julia Suter fasste das Geschehen wie folgt zusammen: «Wir haben heute mit Ball viele Dinge testen können und auch in den Linien Sachen ausprobiert. Das können wir mitnehmen.» Auch Andrea Gämperli ist zwar zufrieden, sieht aber noch Verbesserungspotential: «Heute haben wir gemerkt, dass die letzten Prozente fehlen, um 100 Prozent geben zu können. Das geht in der K.o.-Phase nicht mehr, da müssen wir immer Vollgas geben.»
Für die Schweiz geht die Heim-WM am Donnerstag um 19.00 Uhr mit dem Viertelfinal weiter. Der Gegner wird entweder Lettland oder Norwegen sein. Die beiden Teams spielen morgen Mittwoch um 12.00 Uhr um den Einzug in den Viertelfinal.
Polen – Schweiz 0:11 (0:3, 0:5, 0:3)
Patinoires du Littoral, Neuenburg (SUI); 1'586 Zuschauer; SR Henrik Snellman, Juhani Kirves (FIN)
Tore: 07.27 Wiki (Suter) 0:1. 07.51 Gämperli (Scheidegger) 0:2. 14. Wiki (Suter) 0:3. 20.15 Rüttimann (Marti, Ausschluss Buczek) 0:4. 20.57 Rossier (Spichiger) 0:5. 22. Wiki 0:6. 26. Marti (Rüttimann) 0:7. 34. Gämperli (Scheidegger) 0:8. 45. Mischler (Gerig) 0:9. 47. Hintermann (Gämperli) 0:10. Gredig (Zwinggi) 0:11.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Polen; 1x2 Minuten gegen die Schweiz
Polen: Młynarczyk; Bernacka; Noga, J. Szelzchen; Drzymała, Marek; Kozanecka, Pudzisz; Z. Krzywak, J. Krzywak, Plechan; Rogala, Buczek, Zagórska; Arendarczyk, Mazur, Timek-Dziadkowiec; Borkowska, K. Szelzchen, Pawłowska
Schweiz: Heini; Marti, Reinhard; Stella, Frick; Liechti, Mischler; Gredig; Wiki, Rüttimann, Suter; Scheidegger, Gämperli, Hintermann; Zwinggi, Rossier, Spichiger; Gerig, Ulber
Bemerkungen: Agnieszka Timek-Dziadkowiec (POL) und Julia Suter (SUI) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.
Gruppenspiele Schweizerinnen:
Samstag 7.12. SUI – GER 12:1
Sonntag 8.12. FIN – SUI 4:7
Dienstag, 10.12. POL – SUI 0:11
Nächstes Spiel:
Viertelfinal: Donnerstag, 12.12., 19.00 Uhr gegen Norwegen oder Lettland
Falls qualifiziert:
Halbfinal: Samstag, 14.12., 17.45 Uhr
Spiel um Platz drei: Sonntag, 15.12., 13.30 Uhr
Final: Sonntag, 15.12., 16.30 Uhr
Alle Spiele werden live auf SRF zwei oder im Web auf www.srf.ch/sport übertragen.
Spielplan & Resultate: www.neuchatel2019.ch