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12.12.2015

Nationalteams | Damen-WM

Die Schweizerinnen gewinnen WM-Bronze

Die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft der Damen hat im kleinen WM-Final in Tampere (FIN) gegen Tschechien Bronze gewonnen. Die Schweizerinnen siegten mit 5:4.

Die Schweizer Damen-Nationalmannschaft beendet die Weltmeisterschaft im finnischen Tampere mit einem Sieg. Sie bezwangen Tschechien im Spiel um Bronze mit 5:4. Dies, obwohl die Schweizerinnen denkbar schlecht ins Spiel gestartet waren: Bereits in der dritten Minute versenkte die Tschechin Martina Capkova einen platzierten Weitschuss in die hohe rechte Ecke des Schweizer Tors – es sollte das einzige Tor des ersten Drittels bleiben. In der achten Minute dann ein weiterer Schreckmoment für die Schweizerinnen: Stürmerin Tanja Stella wurde in einem Zweikampf der Fuss zertrampelt – für den Rest des Drittels konnte sie nicht weiterspielen.

Mit einem starken Mitteldrittel zum Sieg

„Wie es so ist in einem Bronzespiel: Zu Beginn des Spiels waren weder die Tschechinnen noch wir wirklich bereit – da merkt man jeweils die Enttäuschung noch vom Halbfinal. Wir hatten das Ziel, in den Final zu kommen. Das abzulegen ist nicht einfach“, kommentierte Nationaltrainer Sascha Brendler. Dann kamen die Schweizerinnen aber mit gehörigem Schuss aus der ersten Drittelspause. In der 29. Minute versenkte Captain Flurina Marti das erlösende erste Schweizer Tor und leitete damit einen Schweizer Dreifachschlag ein: In den nächsten 64 Sekunden trafen auch noch Seraina Ulber und Nina Bärtschi. Fünf Minuten später folgt ein weiteres Tor durch Seraina Ulber in Überzahl. Der Spielstand zum Schluss des Mitteldrittels lautete somit 4:1.

Noch nicht einmal zwei Minuten waren im Schlussdrittel verstrichen, da erhöhte Margrit Scheidegger mit einem herrlichen Weitschuss auf 5:1. Kurz darauf kombinierten sich die Tschechinnen aber vors Schweizer Tor und verkürzten auf 5:2, und doppelten gleich darauf in Überzahl nach. Spätestens nach dem vierten Tschechischen Treffer mussten die Schweizer Fans noch einmal zittern – die Schweizerinnen brachten das 5:4-Schlussresultat aber über die Zeit. „Ein drei-Tore-Vorsprung zur zweiten Drittelspause ist immer ein gefährliches Resultat: Da kommt eine trügerische Sicherheit auf. Über das Ganze spiel haben wir verdient gewonnen“, meinte Sascha Brendler nach dem Spiel.

Abschied mit Wehmut und Stolz

Für Brendler war es das letzte Turnier als Schweizer Nationaltrainer: Bereits vor der WM gab er seinen Rücktritt bekannt. „Natürlich bin ich wehmütig, aber ich glaube es ist der richtige Zeitpunkt. Und wenn man mit einer Medaille aufhören kann, ist das natürlich umso schöner“, sagte Brendler. „Ich bin wirklich stolz auf meine Truppe. Sicher: Wir wollten in den Final, das haben wir nicht geschafft. Wenn man sich hohe Ziele setzt, scheitert man manchmal auch.“

Bereits zum dritten Mal in Folge hiess die Paarung im WM-Bronzespiel heute Samstag in Tampere (FIN) Schweiz – Tschechien. 2011 waren es die Tschechinnen, welche die Schweizer Gastgeberinnen besiegten, 2013 gingen die Schweizerinnen in Tschechien siegreich von Platz.

Schweden zum fünften Mal in Folge Weltmeister

Das Spiel um den Weltmeistertitel wurde zwischen Titelverteidiger Schweden und Gastgeber Finnland ausgetragen. In einem hochstehenden WM-Final konnte weder in der regulären Spielzeit noch in der Nachspielzeit ein Sieger erkoren werden. Auch nach zehn zusätzlichen Spielminuten stand nach wie vor 4:4 unentschieden. Somit mussten die Weltmeisterinnen 2015 im Penaltyschiessen ermittelt werden. Schwedens sechste und entscheidende Penaltyschützin, Amanda Johansson Delgado, verwertete und schoss Schweden zum fünften Weltmeistertitel in Folge.


Schweiz – Tschechien 5:4 (0:1,4:0,1:3)

Tampere (FIN), Hakametsä Hall. 4023  Zuschauer. SR Kirjonen/Sirkka (FIN)


Tore: 3. Capkova (Leierova) 0:1. 29. Marti (von Rickenbach) 1:1. 30.(29.02) Ulber (Stella) 2:1. 30.(29.47) Bärtschi (Rüttimann) 3:1. 36. Ulber (Rüttimann/Ausschluss Billa) 4:1. 42. Scheidegger (Wüthrich) 5:1. 44. Ratajova (Jarolimova) 5:2. 46. Jarolimova (Krupnova/Ausschluss von Rickenbach) 5:3. 51. Krupnova (Urbankova) 5:4.


Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2mal 2 Minuten gegen Tschechien.


Schweiz: Schmid, von Rickenbach, Marti, Sgier, Putzi, Mischler, Wüthrich, Häubi, Bärtschi, Rüttimann, Wiki, Zwinggi, Ulber, Stella, Ludwig, Scheidegger, Chalverat, Cina, Dominioni


Tschechien: Kubickova, Capkova, Leierova, Konickova, Billa, Rybickova, Paloncyova, Hyrslova, Ratajova, Krupnova, Urbankova, Repkova, Mlejnkova, Sladeckova, Vojackova, Jarolimova, Vratna, Enenkelova, Bocanova


Bemerkungen: Seraina Ulber und Eliska Krupnova zur besten Spielerin gewählt

Zum Video-Interview mit Sascha Brendler

 

 

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Captain Flurina Marti mit dem Bronze-Pokal

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Der Trainer-Staff feiert die Bronzemedaille

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Die gut gefüllte Hakametsä Hall.

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Corin Rüttimann (links) wurde gemeinsam mit Anna Wijk (SWE), Alisa Pöllänen (FIN), My Kippilä (FIN), Jonna Mäkelä (FIN) und Sanna Scheer (SWE, v.l.n.r.) ins All Star Team 2015 gewählt.

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Die alten und neuen Weltmeisterinnen aus Schweden.

Fotos: Fabian Trees

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