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17.05.2015

Nationalteams

Weltmeisterliche Lehrstunde für Schweizer Damen-Nationalteam

Die „Golden Girls“ von 2005 waren auch knapp zehn Jahre nach ihrem Triumph an der WM in Singapur nicht zu bremsen. Vor allem mit einer Leistungssteigerung im Mittel- und im Schlussdrittel sicherte sich das Team Schweiz 2005 überraschend den Sieg. Die Weltmeisterinnen besiegten das aktuelle Nationalteam klar mit 6:3.

von Giovanni Marti, Kloten

Alte Klasse verblasst nie. Diesen Grundsatz bewiesen die „Golden Girls“ in der Sporthalle Ruebisbach am Samstag vor knapp 300 Zuschauern auf eindrückliche Art und Weise. Vor knapp zehn Jahren feierten die Schweizer Unihockeyanerinnen in Singapur ihren bisher einzigen Weltmeistertitel. Wie fantastisch die Leistung von damals war, kann heute vielleicht erst richtig eingeordnet werden. Keinem anderen Nationalteam ist es auf A-Stufe vorher und danach je gelungen, die Übermacht der Schweden und Finnen zu durchbrechen und eine dieser Nationen zu besiegen.

Am Samstag in Kloten schienen die "Golden Girls" auf alle Fälle den damaligen Schwung aus dem 4:3-Finalsieg gegen Finnland vom 5. Juni 2005 gegen die aktuelle A-Nati mitgenommen zu haben. Das Team von Weltmeister-Trainer Felix Coray bewies einen angeblich nie verblassten Teamspirit. „Der Geist von Singapur ist noch immer da. Jede wusste noch immer was der Trainer damals von uns verlangte. Und so sind wir in dieses Spiel gegangen und versuchten alles wieder umzusetzen“, meinte Weltmeisterin Sarah Schäfer. Die Kombinationen klappten überraschend gut, auch wenn manchmal die Sprints zum Ball nicht mehr die gleiche Spritzigkeit und Intensität hatten,wie noch jene vor zehn Jahren. Aber darum ging es in diesem speziellen Duell gegen das aktuelle Nationalteam nicht. Im Gegenteil! Dem Publikum wurden zwischendurch schöne Kombinationen geboten, die Spielerinnen, vor allem die Weltmeisterinnen von 2005, hatten sichtlich Spass am Spiel.

Triumphaler Empfang

Das aktuelle Schweizer Nationalteam hatte anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des WM-Gold-Gewinns von Singapur die Idee, sich während seiner WM-Vorbereitung mit den einstigen Weltmeisterinnen zu messen. Bei der Teamvorstellung vor dem ersten Bully stand das Team von Sascha Brendler gar Spalier, um den „Golden Girls“ entsprechend die Ehre zu erweisen. Piranha-Chur-Stürmerin und Teamstütze des aktuellen Damen-Nationalteams Seraina Ulber war gerade mal 15 Jahre alt, als die Schweiz in Singapur ihren bisher grössten Unihockey-Triumph feierte. „Natürlich habe ich damals die WM mitverfolgt. Ich hatte ja auch die Ehre mit der einen oder anderen Weltmeisterin von 2005 zu spielen, sei es im Verein oder in der Nationalmannschaft. Man schaut natürlich gerne zu ihnen hinauf, denn sie haben damals wirklich grossartiges für den Schweizer Unihockey-Sport erreicht“, erklärt Ulber.

Dass es also tatsächlich ein spezielles Spiel, ein besonderes Kräftemessen war am Samstag, wurde schnell klar. Das Schweizer Nationalteam von heute wollte den WM-Heldinnen von 2005 sofort demonstrieren, dass sich das Unihockey in den letzten zehn Jahren enorm verändert hat und auch, dass das Tempo schneller ist als damals. Die frühe Führung durch Margrit Scheidegger in der zweiten Minute war der beste Beweis dafür. Doch die „Golden Girls“ liessen sich durch diesen frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Geduldig und gekonnt fanden sie ins Spiel und wussten die aktuellen Nationalspielerinnen immer wieder zu überraschen.

Die Schlüsselszene ereignete sich zehn Minuten vor Schluss: Die Weltmeisterinnen führten zu diesem Zeitpunkt 4:3. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen den heutigen Nati-Captain Flurina Marti wegen Handspiels wurde von Natalie Stadelmann, Petra Kundert, Tanya Ertürk und Co. eiskalt im Powerplay zur 5:3-Führung genützt. Petra Kundert, die WM-Schlüsselspielerin von 2005, zeigte, dass sie noch immer einen unglaublichen Torinstinkt im gegnerischen Slot besitzt. Keine 30 Sekunden nach Kunderts Tor machte Natalie Stadelmann mit dem 6:3 alles klar. Dabei blieb es auch. Die Weltmeisterinnen von Singapur 2005 entschieden dieses besondere Duell für sich. „Das Weltmeisterteam hat verdient gewonnen“, meinte der heutige Nationaltrainer Sascha Brendler. „Sie haben uns gezeigt, dass der WM-Spirit noch immer da ist. Wir haben gesehen, dass wir im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Tampere im Dezember noch viel zu tun haben. Dennoch hat es uns allen Spass gemacht und es war für uns eine grosse Ehre gegen dieses tolle Team zu spielen.“

Würdiger Event

Die Weltmeisterinnen von 2005 liessen sich zehn Jahre nach ihrem Triumph zu Recht wieder feiern. Beim anschliessenden gemeinsamen Essen waren sich auch alle einig: der Jubiläums-Event war ein voller Erfolg. Die Möglichkeit nach zehn Jahren wieder in dieses unvegessene Erlebnis einzutauchen, wurde in vollen Zügen genossen. Geschichten und Anekdoten rund um die WM 2005 in Singapur wurden ausgetauscht, Fotobücher von damals mit etwas Wehmut angeschaut. Zehn Jahre sind seit dem Gewinn der WM-Goldmedaille vergangen. Die Hoffnung bald ein Schweizer Team wieder triumphieren zu sehen ist gross, auch bei den Weltmeisterinnen von 2005. Die Vorfreude auf das 20-Jahr-Jubiläum 2025 übrigens auch heute schon genauso grenzenlos. Denn dieser Triumph bleibt für immer ein schönes und unvergessliches Kapitel in der Schweizer Unihockey-Geschichte.

10 Jahre-Jubiläumsspiel WM-Gold-Gewinn

Sporthalle Ruebisbach, Kloten
SR: Andrea Widler / Roland Brändle
Zuschauer: 280

Weltmeisterteam 2005 – Schweizer Nationalteam 2015 6:3 (0:1, 3:2, 3:0)

Tore: 2. Scheidegger (Sgier) 0:1. 26. (25:38) Berner (Kern-Hofstetter) 1:1. 26. (25:47) Ertürk 2:1. 34. Kathriner (Kern-Hofstetter) 3:1. 37. Scheidegger (Marti) 3:2. 38. Wiki (von Rickenbach) 3:3. 46. Heller-Siegenthaler (Morf) 4:3. 52. (51:07) Kundert (Ertürk/Ausschluss Marti) 5:3. 52. (51:50) Stadelmann (Morf)

Strafen: 1 x 2 Minuten Schweizer Nationalteam 2015

Weltmeisterteam 2005: Tomatis; Berner, Eberle; Heller-Siegenthaler, Jud; Benz, Ertürk, Kundert; Stadelmann Morf, Schäfer; Rittmeyer, Kathriner, Kern-Hofstetter. Im Betreuerteam: Anderegg, Gabathuler, Cernela-Giezendanner. Trainer: Felix Coray.

Schweizer Nationalteam 2015: Bircher (Schmid, Heini); Sgier, Marti; Baumgartner, Mischler; Ulber, Wiki, Rüttimann; Zwinggi, Scheidegger, von Rickenbach; Chalverat, Güttinger, Ludwig; Dominioni.

Gruppenbild Golden Girls und A-Nati

Gemeinsames Gruppenbild: Die Weltmeisterinnen von 2005 (in Rot) und die aktuelle Nationalmannschaft.

Die Bilder zum Spiel

Bildergalerie: Michael Peter

Storyfoto: Michael Peter

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