Am Samstag beginnt die Unihockey Frauen Weltmeisterschaft in Neuenburg (7.-15.12.). Unter den 16 Nationen zählt die Schweiz zusammen mit Tschechien, Finnland und Schweden zu den Favoritinnen.
Schweden ist der grosse Favorit der 12. Frauen-WM: Seit 2007, also genau 12 Jahren und sechs Weltmeisterschaften, gewannen die Schwedinnen immer Gold. Auch das aktuelle Kader ist mit Stars wie Emelie Wibron, Anna Wijk oder Amanda Delgado Johansson besetzt, dazu kommen junge und talentierte Spielerinnen. Der gefährlichste Gruppengegner Schwedens ist Tschechien. Die Weltnummer vier forderte im letzten Duell an der Euro Floorball Tour (EFT) Mitte Oktober in Prag den Weltmeisterinnen alles ab. Erst im Penaltyschiessen setzte sich Schweden durch. Vor allem die erste Linie rund um die Tschechinnen, die in der schwedischen Liga spielen, überzeugte: Eliška Krupnová, Denisa Ratajová (beide Pixbo) und Tereza Urbánková (Malmö).
In der Gruppe A treffen die zwei anderen WM-Mitfavoritinnen aufeinander: Finnland und die Schweiz. Die Finninnen standen die letzten vier Weltmeisterschaften immer im WM-Final, jedes Mal verloren sie das Endspiel – die letzten zwei Mal sogar erst im Penaltyschiessen. Im Direktduell am Sonntag, 8. Dezember, sprechen die Zahlen für Finnland, denn die WM-Hauptprobe an der EFT misslang den Schweizerinnen. Nicht nur gegen Finnland, sondern auch gegen Tschechien und Schweden ging das Team von Rolf Kern als Verlierer vom Feld. Aber wie sagt man so schön: Wird die Hauptrobe verpatzt, dann gelingt der Ernstkampf. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich der Trainer nach der letzten Niederlage: «Wir haben nun Bilder zum Analysieren und werden gezielt anschauen, wie wir unter Druck agieren, wie wir auf das Forechecking der Gegnerinnen reagieren und wie wir clever spielen, wenn wir in Führung liegen. Dann sind wir bereit für die WM und können jeden bezwingen.»
Erfahrung spricht für Schweizerinnen
Mit Veera Kauppi hat Finnland «World’s Best Female Player» 2017 und 2018 im Team. Elf Finninnen hingegen waren noch nie an einer WM – und dies ist der grosse Unterschied zu den Schweizerinnen und ein Faktor, der für die Gastgeberinnen spricht: Im Schweizer Kader sind nur Chiara Gredig und Mirjam Hintermann Neulinge. Noch nie war das Team so erfahren wie diesmal: Die Schweizerinnen haben mehr als doppelt so viele Länderspiele absolviert wie die Finninnen. Und nicht nur Länderspiele, sondern auch WM-Spiele: «Viele haben schon WM-Erfahrungen sammeln können, dies ist sicher von Vorteil. Ein normales Länderspiel ist nicht vergleichbar mit einem Spiel an einer WM-Endrunde,» sagt Rolf Kern. Flurina Marti, Michelle Wiki, Monika Schmid, Corin Rüttimann, Tanja Stella und Julia Suter waren bereits an der WM 2011 in St. Gallen mit dabei und wissen, wie es sich anfühlt, vor Heim-Publikum an einer WM antreten zu dürfen. «Ich konnte einige Szenarien von damals durchspielen und glaube darum schon, dass mir dies helfen wird», ist Corin Rüttimann überzeugt.
An den letzten drei Endrunden waren die Medaillen immer gleich vergeben: Gold ging an Schweden, Silber an Finnland, Bronze an die Schweiz. Die Tschechen gingen jedes Mal leer aus. Wird es 2019 wieder so sein?
Erste Unihockey-WM in der Romandie
Die WM in Neuenburg ist die erste Unihockey-WM in der Westschweiz und für den Kanton Neuenburg der grösste Sport-Event des Jahres. Die Eishockeyhalle «Patinoires du Littoral» wird diese Woche in eine Unihockey-Arena umgewandelt. Nebst der Haupthalle mit einem Fassungsvermögen von 4'000 Zuschauern ist die Halle «La Riveraine» die Zweithalle (Fassungsvermögen von 700 Zuschauern). Alle Spiele der Schweiz werden in der Patinoires du Littoral ausgetragen und live auf SRF zwei oder SRF info sowie auf RTS Deux übertragen.
Auf www.swissunihockey.ch und den Social-Media-Kanälen Facebook sowie Instagram von swiss unihockey erhalten Sie alle Informationen rund um das Schweizer Nationalteam. Alle Spiele werden live auf dem IFF Youtube Channel übertragen.