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30.08.2018

Schiedsrichter

Schweizer Schiedsrichter in Schweden

Die Saisonvorbereitung verlief für drei Schweizer Schiedsrichterduos für einmal etwas anders: Sie durften an einem Vorbereitungsturnier in Växjö (SWE) die Spiele leiten. Dabei standen der gegenseitige Austausch sowie die Auslegung der neuen Regelpunkte im Vordergrund.

Die schwedischen Top-Schiedsrichter hielten ihr jährliches Meeting an dem Wochenende ab, an dem das Vorbereitungsturnier Sibylla-Games in Växjö stattfand. Deshalb waren sie auf Unterstützung angewiesen und luden die Schweizer Schiedsrichter Fässler/Schläpfer, Hohler/Koch und Wehinger/Zurbuchen ein, die Spiele zu leiten. Neben 5 SSL- und 6 ALL-Teams (zweithöchste Liga) war mit GC auch ein Schweizer Team vertreten.

Die Spiele am Freitag waren für alle drei Schweizer Schiedsrichterpaare die ersten wirklichen Ernstkämpfe in der Saisonvorbereitung. So lautete das Ziel, sich möglichst schnell wieder zurechtzufinden. Allerdings war bereits nach den ersten Sekunden klar, dass keine Zeit für Annäherungen blieb: Das Tempo war extrem hoch, da die SSL-Teams fast durchgehend ein hohes Pressing spielten und nach Ballgewinnen immer sofort den direkten Weg aufs Tor suchten. Die individuelle Klasse jedes einzelnen Spielers führte zu einem hohen Spielfluss und zu zahlreichen schönen und umjubelten Aktionen. Die Schweizer Schiedsrichter mussten sich zu Beginn nicht nur auf die schwedische Spielart einstellen, sondern wurden von den Spielern auch immer wieder getestet, wie gut sie die neuen Regeln schon verinnerlicht haben. Interessanterweise sind die neuen Regelpunkte auch in Schweden noch nicht zu allen Spielern und Trainern durchgedrungen.

 

Neue Bullyregel kommt gut an – auch in der Schweiz?

Gespannt konnte man insbesondere auf die neue Bullyregel sein. Gemäss den Rückmeldungen von Spielern und Trainern waren die schwedischen Schiedsrichter diesbezüglich schon vergangene Saison sehr streng. Die Spieler wussten also Bescheid. Dennoch musste in jedem Spiel mehrmals direkt ein Freistoss gepfiffen werden, meistens weil ein Spieler zu früh den Ball spielte. Diese Situationen gaben aber keine Probleme. Der Freistoss wurde angezeigt und mit einem Pfiff das Spiel erst freigegeben, wenn sich das fehlbare Team in der eigenen Spielfeldhälfte aufgestellt hatte. Auffallend oft gab es beim Bully eine Pattsituation, d.h. der Ball war eingeklemmt bis sich entweder ein Spieler durchsetzen konnte oder ein Dritter dazu kam und ein Foul beging. Nach den ersten Erfahrungen kann resümiert werden, dass diese neue Regel eine gute Sache ist. Man darf gespannt sein, ob dies auch in der Schweiz der Fall sein wird.

Ebenfalls keine Diskussionen gab es bei Strafstössen. Die Situationen waren in der Regel klar, bei einzelnen zusätzlichen Szenen hätte ebenfalls ein Strafstoss gepfiffen werden können (s. Videos). Auch die Ausführung der Strafstösse war kein Thema (offenbar gibt es auch in Schweden noch nicht allzu viele Zorro-Künstler). Feststeht, dass aufgrund des Wegfalls der „doppelten Bestrafung“ (Penalty und Strafe) die Hemmschwelle weniger hoch ist, einen Strafstoss zu pfeifen. Es kann also mit mehr solchen Entscheidungen gerechnet werden. Mit der neuen Bodenspiel-Regel gab es noch keine Berührungspunkte, da bei sämtlichen Situationen der Ball jeweils aktiv gespielt wurde und die Zweiminutenstrafe auch nach alter Regel hätte ausgesprochen werden müssen.

 

Viele Emotionen im Spiel

Die drei Duos konnten sehr von diesem Einsatz profitieren. Die Rückmeldungen von Spielern und Trainern waren mehrheitlich positiv. Die Spieler waren vor allem zufrieden, dass ein intensiveres Körperspiel zugelassen wurde als von schwedischen Schiris. Es kam dafür nicht selten zu Rudelbildungen; ein Dazwischengehen war allerdings zwecklos. Beobachten und Bestrafen war die einzige Lösung. Nach dem Schlusspfiff waren aber die Gehässigkeiten wieder vorbei. In den Gesprächen nach den Spielen kam heraus, dass die Schweden solche Szenen absichtlich provozieren, damit der Unterhaltungswert in etwa demjenigen von Eishockey entspricht. So macht es auch niemandem etwas aus, dass praktisch in jedem Spiel mindestens eine Fünfminutenstrafe ausgesprochen wird. Glücklicherweise gehören solche Szenen in der Schweiz nicht zur Tagesordnung. Im Gegensatz zur Schweiz besteht in Schweden allerdings bereits die Möglichkeit, die Spieler nachträglich noch zu sperren. Dies als zusätzliche Unterstützung für die Schiedsrichter, falls während dem Spiel etwas verpasst wird.

Da die schwedischen Top-Schiedsrichter ihr Meeting auch im nächsten Jahr auf das gleiche Wochenende legen werden wie die Sibylla-Games, werden auch nächste Saison ein paar Schweizer Schiedsrichter von diesem Austausch profitieren können. Die diesjährigen Duos haben jedenfalls gute Werbung machen können. Die wenige freie Zeit zwischen den Spielen (alle Paare durften fünf Spiele in drei Tagen leiten) nutzten sie für das Kennenlernen schwedischer Sportarten. So standen etwa ein Padel- und ein Shuffleboard-Turnier auf dem Programm.

 

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