Die Schweizer U19-Nationalmannschaft gewinnt an der Weltmeisterschaft in Helsingborg (SWE) die Silbermedaille. Im Final unterliegt sie Finnland mit 3:13.
Die ganz grosse Überraschung an den Titelkämpfen in Helsingborg bleibt aus: Die Schweiz verliert den WM-Final gegen Finnland klar mit 3:13. So deutlich wie das Resultat war die Angelegenheit auf dem Feld vor allem im ersten Drittel aber nicht. Die Schweizer vermochten den Finnen spielerisch mehr entgegenzusetzen als noch im ersten Aufeinandertreffen in der Gruppenphase (4:12) und liessen sich auch durch zwei frühe Gegentreffer in der sechsten Minute nicht aus dem Konzept bringen.
Doch anders als noch tags zuvor beim geschichtsträchtigen Halbfinal-Sieg gegen Schweden (noch nie zuvor scheiterte eine schwedische Herren-Nationalmannschaft in einem WM-Halbfinal), wurde gegen Finnland jeder einzelne Fehler bitterbös bestraft. Fünf Tore zwischen der 26. und der 37. Spielminute zum Pausenstand von 9:2 sorgten für die Vorentscheidung. Trotz aufopferungsvollem Einsatz hatten die Schweizer ihrem Gegner im Schlussabschnitt nicht mehr viel entgegenzusetzen. Jan Zaugg erzielte noch das dritte Tor für die Schweizer – sein achtes im Turnier notabene -, und Torhüter Timon Keller verleitete bei einem Penalty den Gegner zum Fehlschuss. Auf der Gegenseite gesellten sich im Gegenzug noch vier weitere Treffer dazu, was zum Schlussstand von 13:3 und dem verdienten Weltmeistertitel für Finnland führte.
„Hatten uns Grosses vorgenommen“
„Die Finnen waren über das Turnier gesehen die besten und haben verdient gewonnen. Wir haben uns Grosses vorgenommen und haben es nicht geschafft“, sagt der Schweizer Captain Dan Hartmann. „Sie waren eigentlich in allen Belangen besser: läuferisch, technisch und in den Zweikämpfen. Dazu kommt, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben.“
Für die Schweiz ist es das dritte Mal nach 2001 und 2013, dass die U19-Nationalmannschaft der Herren WM-Silber gewinnt. Dazu gesellen sich drei Bronzemedaillen aus den bisher neun ausgetragenen Junioren-Weltmeisterschaften.
Zwei Schweizer im All-Star-Team
Mit Stürmer Jan Zaugg und Verteidiger Micha Baumgartner schafften es zwei Schweizer ins All-Star-Team der U19-WM in Helsingborg. Alle andere Positionen wurden ausschliesslich durch Finnen besetzt: Rasmus Kainulainen und Olli Kinnunen im Sturm, Eemil Ukkonen in der Verteidigung und Miro Tuomomala im Tor wurden ausgezeichnet. Damit setzte es für Gastgeber Schweden eine weitere Schmach ab – das „Tre Kronor“-Team stellt nicht nur keinen Spieler im All-Star-Team, es verpasst als Vierter sogar die Medaillen.
Finnland - Schweiz 13:3 (3:1, 6:1, 4:1)
Helsinborg Arena, Schweden. 1778 Zuschauer. SR Soderman/Boström (SWE).
Tore: 6. (5:20) Kainulainen (Lastikka) 1:0. 6. (5:52) Lehkosuo 2:0. 14. Hollenstein 2:1. 16. Lastikka (Lintula; Ausschluss Gurtner) 3:1. 23. Mäkinen (Pentikäinen) 4:1. 26. (25:20) Mutter (Hartmann) 4:2. 26. (25:53) Lastikka (Kainulainen) 5:2. 29. Kinnunen (Mäkinen) 6:2. 33. Nuutinen (Surakka) 7:2. 36. Lastikka (Laine) 8:2. 37. Heikkilä (Lintula) 9:2. 45. Lastikka (Metsälä) 10:2. 48. (47:33) Zaugg (Gurtner) 10:3. 48. (47:43) Sorri (Lintula) 11:3. 49. Metsälä (Heinonen; Ausschluss Baumgartner) 11:3. 57. Heikkilä (Nuutinen) 12:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Finnland, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Finnland: Tuomala; Lintula, Ruokostenphja; Ukkonen, Laine; Pentikäinen, Lehkkosuo; Sorri, Kinnunen, Mäkinen; Kainulainen, Heinonen, Lastikkka; Surakka, Holopkinen, Nuutinen; Luoma, Metsälä, Heikkilä.
Schweiz: Genhart (33. Keller); Gurtner, Baumgartner; Mosimann, Klauenbösch; Michel, Jung; Heierli; Hollenstein, Hartmann, Zaugg; Mutter, Laubscher, Känzig; Thöny, Strohl, Steiner; Stock, Baumann.
Bemerkung: 37. Time-out Schweiz.
Bildergalerie: Claudio Thoma