Die Stadtzürcher gewinnen das Kantonalderby gegen den HC Rychenberg Winterthur und holen sich zum dritten Mal den Cuppokal. In einem dramatischen Spiel konnte GC Zürich einen 1:6 Rückstand aufholen und bewies einmal mehr, dass stets mit ihnen zu rechnen ist.
Mit einem Blitzstart wurde der diesjährige Cupfinal der Herren lanciert: Nach zwei Sekunden traf Felix Buff bereits mit der ersten Aktion des Spiels. Rychenberg wirkte energiegeladen und GC versuchte vergebens das Spiel zu kontrollieren. Nicht schon wieder, musste sich GC im ersten Drittel gedacht haben. Nach den ersten zwanzig Minuten lagen die Zürcher gegen Kantonsrivale Winterthur mit vier Längen hinten. Klar, dass da die eine oder andere Erinnerung an den Cupfinal vor einem Jahr wach wurde. Damals sahen sich die Zürcher einer geballten offensiven Power von Köniz gegenüber und verloren das erste Drittel ebenso mit 4:1. Der Rest ist bekannt.
Zu Beginn des zweiten Drittels war es wiederum der HCR, der den besseren Start erwischte. 23 Sekunden dauerte es diesmal, bis der erste Treffer gefeiert werden konnte. Wenig später legte Mikko Hautaniemi sogar zum sechsten Winterthurer Tor an diesem Abend nach. Den siebten Treffer verpasste der HCR allerdings in Überzahl und nach zehn Minuten im Mitteldrittel fand auch der GCZ wieder ins Spiel. Dass GC einen grossen Rückstand aufholen kann, ist spätestens seit dem letzten Superfinal gegen Köniz bekannt. Die Frage war nur, ob die Stadtzürcher auch heute dazu im Stande waren.
Die Antwort kam prompt: Innert zwei Minuten konnte das Team von Luan Misini durch Graf, Niko Juhola und Sandro Cavelti drei Treffer bejubeln. Als im Powerplay der Anschlusstreffer zum 5:6 fiel, rieben sich die vielen, zuvor euphorischen HCR-Fans verwundert die Augen. Auch der Captain des HCR Lukas Grunder sah in dieser Phase den Schlüsselmoment der Partie: „In Unterzahl müssen wir besser verteidigen, so lassen wir GC wieder rankommen“.
Im letzten Drittel kam GC nicht nur ran, sondern glich nach fünf Minuten das Spielgeschehen aus. In der 52. Minute traf Emil Julkunen zur erstmaligen GC-Führung, nachdem Rychenberg mehrere Topchancen ausgelassen hatte. In der dramatischen Schlussphase gelang dem HC Rychenberg Winterthur, nach Joël Rüggers 8:6 ins leere Tor, nur noch der Anschlusstreffer zum 8:7 Endstand. Für GC-Spieler Michael Zürcher war dies ein spezieller Sieg: „Eine solche Wende hat es wohl noch nie gegeben“, meinte der Routinier nach Spielschluss.
GC Zürich – HC Rychenberg Winterthur 8:7 (1:4,4:2,3:1)
Sporthalle Wankdorf Bern, 3200 Zuschauer, SR Wehinger/Zurbuchen
Tore: 1. F. Buff 0:1. 3. C. Rüegsegger (K. Koskelainen) 0:2. 6. N. Conrad (M. Schaub) 0:3. 14. F. Buff (R. Sundstedt) 0:4. 15. C. Meier 1:4. 21. F. Buff (B. Borth) 1:5. 25. M. Hautaniemi (M. Schaub) 1:6. 33. L. Graf (M. Zürcher) 2:6. 34. N. Juhola (J. Rüegger) 3:6. 35. S. Cavelti (J. Rüegger) 4:6. 39. E. Julkunen (L. Graf) 5:6. 45. M. Zürcher (E. Julkunen) 6:6. 52. E. Julkunen (L. Graf) 7:6. 58. J. Rüegger 8:6. 59. R. Sundstedt (K. Koskelainen) 8:7.
Strafen: 2x2 Minuten gegen GC Zürich. 2x2 Minuten gegen den HC Rychenberg Winterthur.
GC Zürich: P. Meier; Ladner, Kaiser; Müller, Graf; Berlinger, Bier; Kindler; Cavelti, C. Meier, Rüegger; Juhola, Zürcher, Julkunen; Steiger, Gödli, Zolliker; Pedolin, Wenk
HC Rychenberg Winterthur: Gruber; Sundstedt, Wöcke; Podhrasky, Niiranen; Gutknecht, Conrad; Huser; Holtz, Borth, Buff; Schwerzmann, Rüegsegger, Koskelainen; Schaub, Grunder, Hautaniemi; Klauenbösch, Kapp
Bemerkungen: Emil Julkunen und Felix Buff zum besten Spieler gewählt.
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