In einem hochstehenden Spiel auf Augenhöhe unterliegt die Schweizer U19-Nationalmannschaft der Herren im WM-Halbfinal in Växjö (SWE) gegen Finnland. Der Traum eines Schweizer Weltmeistertitels platzte erst in der Verlängerung.

Nichts weniger als das Spiel ihres Lebens wurde im Vorfeld des WM-Halbfinals in Växjö (SWE) von der Schweizer U19-Equipe gefordert, die dort auf Turnierfavorit und Titelverteidiger Finnland traf. Beinahe wäre dies dann auch gelungen: „Bis zur fünfzigsten Minute waren wir voll im Spiel“, so U19-Nationalspieler Nico Mutter.

Den besseren Start ins Spiel erwischten die Finnen: 36 Sekunden war das Spiel alt, als die Schweizer U19-Nationalauswahl in Rückstand geriet. Danach aber war eine Schweizer Mannschaft zu sehen, die den Kampf annahm, konsequentes Backchecking leistete und in der Offensive Chancen kreierte. Dass die Schweizer insgesamt eher mehr Spielanteil hatten, zeigt ein Blick auf die Statistik: 30 Schüsse musste der finnische Torhüter Riku Saarentola insgesamt abwehren, deren 24 der Schweizer Torhüter Yanick Flury. Dennoch waren es vorerst die Finnen, welche ihre Chancen nutzten: Zur ersten Drittelspause lautete der Spielstand 3:1 für Finnland. Florian Wenk war für den einzigen Schweizer Treffer besorgt.

Im Mitteldrittel eröffneten die Schweizer den Score durch eine Kombination von Harry Braillard und Tobias Studer. Nico Mutter auf Pass von Simon Laubscher legten in Überzahl nach und egalisierten zum 3:3 – das Spiel war zur zweiten Drittelspause wieder offen. Im Schlussdrittel liefen die Schweizer zu Hochform auf: Simon Laubscher, Gian-Marco Capatt und Jonas Ruch schossen die Schweiz innerhalb von weniger als einer Minute vom 3:3 zum 6:3. Aber die finnische Auswahl kämpfte sich zurück. Die vier letzten Minuten der regulären Spielzeit traten sie mit sechs Feldspielern an, vierzig Sekunden vor Schluss fiel der Ausgleich zum 6:6. Die Entscheidung musste in der Verlängerung her, wo die jungen Finnen einmal mehr ihre Kaltblütigkeit unter Beweis stellten: Nach gerade einmal 47 Sekunden erzielten sie den Siegestreffer.

„Schlussendlich haben wir heute eine Teamleistung gezeigt, die man nicht jeden Tag sieht“, bilanzierte ein enttäuschter Nico Mutter nach dem Spiel: „Jeder einzelne war voll motiviert und hat gekämpft. So zu verlieren, ist natürlich bitter.“ Damit spielt die Schweiz morgen Sonntag im kleinen Final um WM-Bronze. Dort treffen sie auf die Verlierer des zwischen WM-Halbfinals zwischen Tschechien und Schweden.

Der kleine Final wird ab 12:30 Uhr im Livestream übertragen:

https://www.youtube.com/watch?v=JUwHb-XR_IY

Finnland U19 - Schweiz U19 7:6 n.V. (3:1,0:2,3:3,1:0)

VIDA Arena, Växjö (SWE), 1209 Zuschauer, SR Kumerdanks/Kristapsons (LAT)

Tore: 1. Kainulainen (Iiskola) 1:0. 15. (14.18) Iiskola (Jalo) 2:0. 15. (14.40) Wenk (Ruch) 2:1. 16. Kainulainen (Rantala/Ausschluss Bischofberger) 3:1. 27. Braillard (Studer) 3:2. 36. Mutter (S. Laubscher/Ausschluss Nyman) 3:3. 48. (47.01) S. Laubscher (Mock) 3:4. 48. (47.24) Capatt (Alder) 3:5. 48. (47.57) Ruch (Wenk) 3:6. 55. Rantala (Kainulainen) 4:6. 58. Kainulainen (Rantala) 5:6. 60. Iiskola (Suomela) 6:6. 61. Remes (Majalahti) 7:6.

Strafen: 3x2Minuten gegen Finnland, 3x2Minuten gegen die Schweiz

Finnland U19: Saarentola; Suomela, Jarvinen; Ijas, Nyman; Akola, Hamalainen; Jalo, Kainulainen, Iiskola; Kovanen, Sorvali, Rantala; Laakso, Majalahti, Remes; Gronfors, Helin, Rintala

Schweiz U19: Flury; Hutzli, Mock; Bischofberger, Aeschimann; Braillard, Bürki; Cedric Haldemann; Ruch, S. Laubscher, Wenk; Mutter, Alder, Capatt; Studer, Ruh, Semes; Michel, N. Laubscher

Bemerkungen: 56. Time-Out Finnland, danach phasenweise mit einem sechsten Feldspieler und ohne Torhüter. Justus Kainulainen (FIN) und Moritz Mock (SUI) als beste Spieler ausgezeichnet.