Der Start in die Euro Floorball Tour (EFT) misslang den Schweizerinnen völlig. Dank einem starken Mitteldrittel kehrten sie in die Partie gegen Schweden zurück, aber Strafen brachten sie dann wiederum in Rücklage. 5:7 lautete am Ende das Ergebnis.
Neun Sekunden war die Partie alt, da konnten die Schwedinnen schon erstmals Jubeln. So hatten sich die Schweizerinnen den Auftakt in das Turnier in Prag sicher nicht vorgestellt. Und die Schwedinnen gaben sich mit der Führung nicht zufrieden, powerten weiter und erhöhten in der 4. Minute auf 2:0. Die Schweizer Torhüterin Monika Schmid verhinderte einen noch grösseren Rückstand. Immer kamen die Schweizerinnen einen Schritt zu spät. «Wir wurden zu Beginn ein wenig überrollt», sagt Corin Rüttimann, Best Player. Es dauerte über zehn Minuten, bis sich das Team von Rolf Kern an das schnelle Tempo gewöhnt hatte. Doch ausgerechnet dann führte ein Schuss von Lisa Carlsson zum 3:0.
Starkes Mitteldrittel
Der Start in das zweite Drittel gelang den Schweizerinnen deutlich besser: In Überzahl traf Corin Rüttimann nur die Torumrandung und Julia Suter verpasste knapp vor dem Tor. Genau zur Spielhälfte fand der Ball dann den Weg ins Tor: Rüttimann traf und kurz darauf verkürzte Margrit Scheidegger auf 2:3. So schnell kanns gehen! Und plötzlich lief es den Schweizerinnen: Rüttimann eroberte den Ball und versenkte ihn gleich selber: 3:3. «Ich bin extrem stolz, dass wir im zweiten Drittel zurückgekommen sind und den Ausgleich geschafft haben», so Captain Flurina Marti. Corin Rüttimann sagt zur Wende: «Alle wissen, dass wir mehr können und wichtig ist vor allem auch, dass alle mehr wollen. Darum sind wir besser ins zweite Drittel gestartet.»
Schwedinnen nutzen Powerplay
Schweden nahm nach dem Ausgleich ein Timeout und dieses verfehlte die Wirkung nicht. Sie konnten anschliessend ihr erstes Powerplay ausüben und wieder in Führung gehen. Goalie Lara Heini, die inzwischen eingewechselt wurde, musste sich erstmals bezwingen lassen. Dann konnten die Schwedinnen erneut in Überzahl spielen und trafen kurz nach der zweiten Pause erneut. Jetzt lief es wieder zu Gunsten den Schwedinnen, denn nur zwei Minuten später gingen sie 6:3 in Führung. Suter knallte kurz darauf den Ball ans Lattenkreuz, effizienter waren die Schwedinnen, die auf 7:3 erhöhten. Dann mussten gleich zwei Schweizerinnen auf die Strafbank, doch die doppelte Unterzahl überstanden sie. Wieder zu fünft schloss Katrin Zwinggi ein schneller Angriff von Brigitte Mischler ab: 7:4. Später war Corin Rüttimann zum dritten Mal erfolgreich: 7:5. Fast drei Minuten vor Schluss nahmen die Schweizerinnen den Goalie raus, jedoch ohne Erfolg. So endete das Spiel mit einer Niederlage. Rüttimann sieht vor allem zwei Sachen, die für die nächsten Partien noch verbessert werden müssen: «In den Special-Teams waren wir nicht wirklich stabil und die Eigenfehlerquote müssen wir minimieren. Wir machen aus der Defensive viele Fehler, da haben wir noch riesiges Potenzial für die WM.»
Zuerst geht es morgen um 16.30 Uhr an der EFT – der WM-Hauptrobe – mit dem Spiel gegen Tschechien weiter.
Schweden – Schweiz 7:5 (3:0, 1:3, 3:2)
Sparta Arena, Prag (CZE), 186 Zuschauer; SR Juhani Kirves, Henrik Snellman (FIN)
Tore: 1. Gustafsson (Carlsson) 1:0. 4. Wibron (Joelsson) 2:0. 15. Carlsson (Gustafsson) 3:0. 30. Rüttimann (Gerig) 3:1. 31. Scheidegger (Wiki) 3:2. 33. Rüttimann 3:3. 36. Hultgren (Wibron; Ausschluss Gredig) 4:3. 42. Fjellstedt (Delgado Johansson; Ausschluss Rüttimann) 5:3. 44. Hultgren (Wjik) 6:3. 46. Gustafsson (Wjik) 7:3. 55. Zwinggi (Mischler) 7:4. 56. Rüttimann (Wiki) 7:5.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Schweden, 4x2 Minuten gegen die Schweiz
Schweden: Durling; Gustafsson, Carlsson; Rydfjall, Wibron; Fjellstedt, Molin; Wijk, Tschöp, Hultgren; Rasmussen, Krantz, Joelsson; Delgado Johansson, Backstedt, Boberg; Augustsson, Aggestal, Sjodin.
Schweiz: Schmid, Heini; Stella, Gredig; Marti, Reinhard; Liechti, Mischler; Spichiger, Gämperli, Scheidegger; Suter, Rüttimann, Gerig; Wiki, Rossier, Zwinggi; Cattaneo, Frick, Hintermann
Bemerkungen: Johanna Hultgren (SWE) und Corin Rüttimann (SUI) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. Die Schweiz ab der 58. Minute zum Teil ohne Torhüter.